EZB geht zum Finetuning über
Raiffeisen Research
Die EZB nähert sich mit kleinen Schritten dem finalen Leitzinsniveau, welches dann für längere Zeit (aber nicht für immer) bestehen wird. Parallel dazu wird die Bilanz weiter verkürzt. Am Zinsmarkt hält man von Wetten gegen die EZB derzeit Abstand und blickt auf Inflationsdaten.
EZB strafft (sanft) an allen Fronten
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im zweiten Quartal den Zinsanhebungszyklus fortgesetzt, dessen Tempo aber verringert. Sowohl im Mai als auch im Juni wurden die drei EZB-Leitzinsen um 25 BP erhöht und stehen nun bei 3,5 % (Einlagesatz), 4 % (Hauptrefinanzierungssatz) bzw. 4,25 % (Spitzenrefinanzierungssatz). Aktuell gibt die EZB wenig Forward Guidance über den weiteren Pfad der Leitzinsen. Sie verfolgt einen datengesteuertesten Ansatz und Entscheidungen werden auf Basis von drei Parametern getroffen: (1) Einschätzung der Inflationsaussichten, (2) Entwicklung der zugrundeliegenden Inflation, (3) Stärke der geldpolitischen Transmission. Auch wenn man sich zu keinen zukünftigen Handlungen verpflichten will, signalisieren wichtige Ratsmitglieder, allen voran EZB-Präsidentin Lagarde, dass das Ende des Zinszyklus noch nicht erreicht wurde. Eine weitere Zinserhöhung um 25 BP im Juli wurde verbal vorbereitet. Auch wenn ein genaues Ende des Zinszyklus nicht mit Gewissheit vorhergesagt werden kann, befindet sich die EZB in einer Phase des Finetunings. Die Zeit der großen Zinserhöhungen um 50 BP oder sogar 75 BP ist vorbei. Wir prognostizieren ein Ende des Zinszyklus im Juli (Hauptrefinanzierungssatz bei 4,25 % und Einlagesatz bei 3,75 %), sehen aber die Risiken nach oben gerichtet, da eine Zinserhöhung im September nicht ausgeschlossen werden kann.
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Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Juli 2023
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