URLAUBSLÄNDER IM #KONJUNKTURCHECK

Lieblings-Urlaubsland? Da müssen viele nicht lange überlegen: Bella Italia!

Egal, ob in den pulsierenden Städten oder am Meer – Italien hat für jeden etwas zu bieten. Für Kulturfans ebenso wie für jene, die am Strand entspannen wollen. Im Jahr 2021 zählte das Land rund 79 Millionen Touristenankünfte, vor Beginn der Corona-Pandemie kamen circa 120 Millionen Reisende pro Jahr nach Italien. Die italienische Tourismusbranche trug zuletzt rund neun Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei.

ITALIEN
  • Bevölkerung: 58,9 Millionen
  • Fläche: 301.263 km²
  • Sprache: Italienisch
  • Währung: Euro (EUR)
  • Länderrating: Baa3 (Moody‘s)
  • Staatspräsident: Sergio Mattarella
  • Regierungschefin: Giorgia Meloni
  • Parlamentswahl: Herbst 2027

La dolce vita – leben und genießen

Mit dem viel zitierten „süßen“ Leben ist der genussreiche Lebensstil der Italiener:innen gemeint, den man sich wohlgemerkt aber auch erst einmal leisten können muss.

Nach einem scharfen Abbremsen im zweiten Halbjahr 2022 dürfte sich die Konjunkturdynamik in unserem südlichen Nachbarland im ersten Quartal 2023 wieder erholt haben und das BIP in den Folgequartalen langsam, aber stetig weiterwachsen.

Vergleichsweise niedrige Inflation

2021/22 konsumierten und investierten die Haushalte wieder fleißig dank der in den Vorjahren angesammelten Ersparnisse, der Steuergutschriften für die Energieeffizienz von Wohnungen und anderer staatlicher Unterstützungsmaßnahmen. Die Sparquote der privaten Haushalte dürfte 2023 weiter sinken und 2024 aufgrund der niedrigeren Inflation und steigenden Löhne wieder leicht wachsen.  

Die Schuldenquote und Budgetdefizit bleiben zwar hoch, auch wenn ein deutlicher Trend nach unten zu sehen ist, der jedoch nicht einer größeren Haushaltsdisziplin, sondern höherem nominellen Wirtschaftswachstum und dem Auslaufen von Antiteuerungsmaßnahmen zu verdanken ist.

Der Ausblick, insbesondere im Bereich der Investitionen, ist insofern nicht so schlecht, weil Indikatoren hoffen lassen, dass die Unternehmen ihre Gewinne verstärkt für Investitionen verwenden und so dem bremsenden Effekt höherer Zinsen und strengerer Kreditbedingungen gegenwirken.

Obwohl die Steuergutschriften für den Wohnungsbau ab 2023 allmählich auslaufen, werden auch diese die Bauinvestitionen noch mehrere Quartale lang unterstützen. EU-kofinanzierte Projekte dürften ebenfalls die Investitionen – besonders im Bereich Digitalisierung – weiter ankurbeln. 

„Mamma mia“

Faktoren, warum Italiener so lange bei Mama wohnen


Unseren Nachbarn wird nachgesagt, lange im „Hotel Mama“ zu wohnen und dort das Rundum-Service zu genießen. Das hängt auch damit zusammen, dass der Familienverbund in Italien sicher einen anderen Stellenwert hat als in anderen Industrieländern.

Begründet mag dies unter anderem damit sein, dass der italienische Sozialstaat immer sehr stark auf die Familie ausgerichtet war. In Zeiten der Krise (und die erlebte Italien immer wieder einmal) bietet das Elternhaus einen Rückzugsraum, in dem man vor den Widrigkeiten des Arbeitsmarktes geschützt ist. Nebenbei erledigen die Eltern auch noch die Einkäufe, kochen und kümmern sich um den Haushalt. Das ist auf der einen Seite sehr bequem. Oft ist es aber auch die einzig verbleibende Alternative für die jungen Leute.


Selbst wer es an die Universität geschafft und sich einen guten Abschluss gesichert hat, kann oft nicht auf eigenen Beinen stehen. Wobei Unterschiede beim Geschlecht feststellen zu sind: So ist der Anteil der jungen Männer die zu Hause wohnen um zehn Prozentpunkte höher als jener der Frauen.

 

Wie lange und für wie viele das Elternhaus die Wohnform der Wahl ist, hängt von diversen Faktoren ab, unter anderem natürlich auch vom Arbeitsmarkt. 

Zuversicht am Arbeitsmarkt

Und hier gibt es tatsächlich positive Nachrichten für das Land, denn die Zahl der unbefristeten Arbeitsverträge stieg letzthin stärker als die der befristeten, was auf die Zuversicht der Arbeitgeber hindeutet. Das Beschäftigungswachstum sollte anhalten, die Arbeitslosigkeit noch etwas zurückgehen. Das Lohnwachstum könnte sich nach den verhaltenen Abschlüssen 2022 etwas beleben, da die mehrjährigen Tarifverhandlungen allmählich die vergangene Inflation berücksichtigen.

Quellen: statista.de, zeit.de, EU-Kommission (Mai 2023), Bloomberg (Mai 2023), EZB (Mai 2023), OeNB (Mai 2023); Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen daher keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Währungsschwankungen bei Nicht-Euro-Veranlagungen können sich auf die Wertentwicklung ertragserhöhend oder ertragsmindernd auswirken. *Jahresdurchschnitte, Börse: Jahresendwerte; **Durchschnitte 01.01.2023 bis 31.05.2023, Börse Schlusskurs 31.05.2023

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11.07.2023 - Märkte