Urlaubsländer im #Konjunkturcheck

Urlaub in Österreich, steht für vielseitige Natur mit alle ihren Möglichkeiten, Kultur, Kulinarik und Gastfreundschaft. Mit einem direkten und indirekten Anteil am Bruttoinlandsproukt von 6,2 Prozent bringt der Tourismus Wertschöpfung und Wohlstand in die Regionen und bietet in der Hochsaison über 230.000 Beschäftigten einen Arbeitsplatz.

Österreich
  • Bevölkerung: 9,1 Millionen
  • Fläche: 83.879 km²
  • Sprache: Deutsch
  • Währung: Euro (EUR)
  • Länderrating: Aa1 (Moody’s)
  • Bundespräsident: Alexander Van der Bellen
  • Bundeskanzler: Karl Nehammer
  • Nationalratswahl: 2024
Wieder gute Zahlen für den Tourismus

Auch wenn die heimische Tourismuswirtschaft wie kaum ein anderer Sektor von der Pandemie betroffen war, hat das Urlaubsland Österreich die vergangenen Jahre gut gemeistert.

Mit 137 Millionen Nächtigungen im vergangenen Jahr wurden die Erwartungen übertroffen und das trotz schwieriger Rahmenbedingungen, wie dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, den hohen Energiepreisen, der Inflation und den Reisebeschränkungen für Gäste aus Asien. Für 2023 dürften die Zahlen noch besser ausfallen.

Herausforderungen der Zukunft

Dennoch steht der österreichische Tourismus auch vor Herausforderungen. Vor allem Wachstum in Richtung Qualitätstourismus bedeutet, dass man noch mehr Arbeitskräfte benötigt. So wie in beinahe jeder Branche wird Personal gesucht. Und gerade die Tourismusbranche lebt von ausländischen Arbeitskräften, vorwiegend aus Osteuropa.

Zweites großes Ziel ist es, zu einer der nachhaltigsten Tourismusdestinationen weltweit zu werden. Hier verfolgen die Verantwortlichen viele Initiativen, die gemeinsam mit allen Stakeholder:innen an nationalen und internationalen Projekten arbeiten.

Mässig gute Zahlen aus der Wirtschaft & der Inflationsunterschied zu Deutschland

Österreichs BIP-Wachstum verlangsamte sich – im Gegenteil zum Tourismus - ab dem zweiten Halbjahr 2022 zusehends. Verantwortlich dafür waren vor allem Faktoren wie, die von den Energiepreisen getriebene Rekordinflation, die damit einhergehende restriktive Geldpolitik und die allgemein hohe Unsicherheit.


Vorlaufindikatoren zeigen, dass die Wirtschaft vorerst in der Stagnationsphase verharren wird, aber mit abnehmendem Inflationsdruck wieder auf einen verhaltenen Wachstumskurs schwenken sollte. Analyst:innen zeigen sich hingegen über das Inflationsdifferenzial zu Deutschland bzw. der Eurozone besorgt. Hält diese Entwicklung an, schmälert dies langfristig die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.

Inflation in Österreich - Die Stimmung unter den Konsument:innen ist verhalten

Die Verbraucherpreise zogen seit Anfang 2021 kräftig an. Zwar dämpfen Basiseffekte bei Energie- und Rohstoffpreisen mittlerweile die allgemeine Inflationsrate. Die Teuerung ist aber in der breiten Masse der Bevölkerung angekommen. Anbieter wälzen ihre gestiegenen Inputkosten auf die Endverbraucher:innen ab und halten damit die Kerninflation hoch.


Die Stimmung unter den Konsument:innen ist dementsprechend zurückhaltend und somit war auch der Konsum im zweiten Quartal rückläufig. Betrachtet man aber das gesamte Jahr, so dürfte die Entwicklung im Jahresschnitt dennoch vergleichsweise stark bleiben. Laut WIFO könnten die Konsument:innen heuer etwa einen halben, 2024 sogar einen knappen Prozentpunkt zum BIP-Wachstum beitragen. 

Investitionen und Industrie sehr zurückhaltend

Anhaltend schleppend hingegen entwickeln sich die Investitionen, die unter der anhaltenden Unsicherheit und den signifikant gestiegenen Finanzierungskosten leiden.

Weitere Vorlaufindikatoren, vor allem des verarbeitenden Gewerbes, verschlechtern sich, sodass von der Industrie heuer überhaupt von einem negativen BIP-Wachstumsbeitrag ausgegangen wird. Besonders betroffen zeigt sich auch der Bausektor mit deutlich rückläufiger Wertschöpfung 2023 und 2024. Die Dienstleister hingegen expandieren bis Jahresmitte noch, Erwartungs- und Lageindizes fielen jedoch auch hier zum Sommerende in den negativen Bereich, detto im Einzelhandel.

Arbeitsmarkt und öffentlicher Sektor

Der Arbeitsmarkt ist trotz Konjunkturflaute gut ausgelastet, die Arbeitslosigkeit steigt nur langsam. Der schon länger präsente Fachkräftemangel birgt die Gefahr der Bildung einer Lohn-Preis-Spirale.

Für den Staat ergeben sich zwar aufgrund der hohen Inflation partiell höhere Einnahmen (z.B. Umsatzsteuer), andererseits steigen die staatlichen Ausgaben, etwa zum Ausgleich der Teuerung oder Valorisierung der Sozialleistungen. Man bleibt gefordert - vor allem bei jetzt wieder höherem Zinsumfeld - auf Budgetdisziplin zu achten, speziell im Hinblick auf die längerfristigen Herausforderungen (Demografie, Klima ...).

Quellen: EU-Kommission (Mai 2023), Bloomberg (Mai 2023), boerse-live.at (Mai 2023), statistik.at, OeNB (Mai 2023); Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen daher keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Währungsschwankungen bei Nicht-Euro-Veranlagungen können sich auf die Wertentwicklung ertragserhöhend oder ertragsmindernd auswirken. *Jahresdurchschnitte, Börse: Jahresendwerte; **Durchschnitte 01.01.-31.07.2023, Börse Schlusskurs 31.07.2023;

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07.09.2023 - Märkte