Kurze Überlegungen: Chinas neuer Regulierungszyklus
Kurze Überlegungen: Chinas neuer Regulierungszyklus

Aktueller Beitrag von Franklin Templeton

Kurze Überlegungen: Chinas neuer Regulierungszyklus

China befindet sich in einer Phase der Verschärfung des Regulierungszyklus, was zu einer gewissen Unsicherheit unter den Anlegern und zu erhöhter Marktvolatilität geführt hat. Unser Chief Market Strategist Stephen Dover erörtert Chinas Bestreben, das Wirtschaftswachstum zu steigern und gleichzeitig für soziale Gerechtigkeit und Stabilität zu sorgen.

Seit meinem ersten Besuch in China im Jahr 1982 habe ich zum einen den phänomenalen Wandel des Landes erlebt und habe zum anderen die zahlreichen Herausforderungen miterlebt, denen es sich im Zuge seiner wirtschaftlichen Entwicklung stellen muss. China verfügt über eine langjährige Tradition in der Verwaltung ausländischer Direktinvestitionen in bestimmten Sektoren. Aktuell befindet sich das Land in einer Phase der Verschärfung des Regulierungszyklus: Es werden kartellrechtliche, datenschutzrechtliche und branchenspezifische Vorschriften eingeführt, die zu einer gewissen Verunsicherung der Anleger und einer erhöhten Marktvolatilität führen. Bei der Auswahl von Anlagen ist es vor diesem Hintergrund sehr wichtig, zu analysieren, wie gut die jeweiligen Unternehmen auf die langfristigen strategischen Zielen Chinas ausgerichtet sind.

 

  • Die jüngsten Regulierungsmaßnahmen Chinas erstrecken sich auf viele Branchen. Sie sind ein Beispiel, an dem sich die Entschlossenheit der chinesischen Regierung zeigt, China zu einer „modernisierten sozialistischen Volkwirtschaft“ zu machen. Dazu gehören Ziele wie allgemeiner Wohlstand, eine umweltfreundliche Entwicklung und Unabhängigkeit in Schlüsseltechnologien/-branchen.
     
  • Die politischen Ansätze Chinas beruhen eher auf kulturellen Aspekten und Prinzipien als auf Rechtsvorschriften und der Fokus liegt auf den gewünschten Ergebnissen. Dies geht mit höheren regulatorischen Risiken einher.
     
  • Chinesische Unternehmen nutzen bestimmte Zweckgesellschaften (Variable Interest Entities – VIEs), die ihnen eine Notierung an ausländischen Börsen ermöglicht und den Anlegern etwas Ähnliches wie eine direkte Beteiligung bietet. Die chinesischen Behörden haben diese Strukturen nicht offiziell genehmigt. Im Bildungssektor hat China VIEs kürzlich verboten. Die Anleger sollten berücksichtigen, wie es sich auf die Bewertungen auswirken würde, sollte diese Haltung der Regulierungsbehörden auf weitere Sektoren übergreifen.
     
  • Chinesische Unternehmen, die über American Depositary Receipts (ADR) an einer Börse gehandelt werden, müssen den US-Regulierungsbehörden künftig die Prüfung ihrer Finanzen erlauben. In China ist man daher besorgt über die Weitergabe möglicherweise sensibler Daten an die US-Regierung.
     
  • Wir sind im Hinblick auf die Optionen für ausländische Anleger in China nach wie vor optimistisch eingestellt – sowohl im Aktien- als auch im Anleihenbereich. Wir erwarten jedoch, dass sich dieser Regulierungszyklus fortsetzen wird, da das Land bestrebt ist, das Wirtschaftswachstum zu steigern und gleichzeitig für soziale Gerechtigkeit und Stabilität zu sorgen.
     
  • Trotz neuer Vorschriften wird die chinesische Regierung unserer Meinung nach weiterhin die Aktien- und Anleihenmärkte nutzen, um Innovationen zu fördern. Außerdem sehen wir Chancen in den Bereichen, in denen sich das Land stärker öffnet, etwa auf dem chinesischen Anleihenmarkt.

Quelle: Franklin Templeton GmbH

RISIKEN

Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts des Anlagekapitals. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Aktienkurse schwanken mitunter rasch und heftig. Das kann an Faktoren liegen, die einzelne Unternehmen, Branchen oder Sektoren betreffen, oder auch an den allgemeinen Marktbedingungen. Anlagen im Ausland sind mit besonderen Risiken verbunden, z. B. Währungsschwankungen, wirtschaftliche Instabilität und politische Entwicklungen. Bei Anlagen in Schwellenländern sind diese Risiken sogar noch höher. Sofern eine Strategie sich auf bestimmte Länder, Regionen, Branchen, Sektoren oder Arten von Anlagen konzentriert, kann sie anfälliger für ungünstige Entwicklungen in solchen Schwerpunktbereichen sein als eine Strategie, die in ein breiteres Spektrum von Ländern, Regionen, Branchen, Sektoren oder Anlageformen investiert.

China kann einer erheblichen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Instabilität unterliegen. Anlagen in Wertpapieren chinesischer Emittenten sind mit landesspezifischen Risiken verbunden, darunter bestimmte rechtliche, regulatorische, politische und wirtschaftliche Risiken, die in China auftreten können. Die Anleihenkurse entwickeln sich im Allgemeinen gegenläufig zu den Zinsen. Wenn sich also die Anleihenkurse in einem Investmentportfolio den steigenden Zinsen anpassen, kann der Wert des Portfolios sinken. Anlegern wird üblicherweise eine höhere Rendite ausbezahlt, damit sie ein höheres Kreditrisiko eingehen.

WICHTIGE HINWEISE

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01.09.2021 - Wirtschaft aktuell